
Eine Woche radikal regional: Was passiert, wenn du nur isst, was im Umkreis von einem Kilometer wächst, verkauft oder hergestellt wird?
Die Idee klingt fast utopisch – und genau deshalb ist sie so spannend.
Eine Woche lang alles aus dem eigenen Umfeld beziehen: Gemüse vom Markt, Brot vom Bäcker nebenan, Eier vom Hof in Sichtweite, Obst vom Streuobstbaum um die Ecke.
Kein Supermarkt, keine Transporte, keine exotischen Zutaten.
Das ist die 1-km-Diät – ein Experiment für bewusste Ernährung und ein Weckruf an unser Verhältnis zu Nähe, Nahrung und Natur.
Inhaltsverzeichnis
Warum 1 Kilometer? Wirkung, Grenzen, Motivation
Ein kurzer Weg ist mehr als eine Distanz – es ist eine Haltung. Wie lang sind deine Wege und dessen große Wirkung wirklich in Bezug auf Klimabewusstsein.
Wer innerhalb eines Kilometers einkauft, erlebt, wie viel unmittelbare Vielfalt tatsächlich existiert und kann seine Umgebung mitgestalten.
Ob Stadt oder Land – wer genau hinschaut, findet überall Quellen der Versorgung: Hofläden, Gemeinschaftsgärten, urbane Bäume, lokale Produzenten.
Wirkung und Nachhaltigkeit
- Spart Transportenergie und Verpackung.
- Stärkt lokale Wirtschaftskreisläufe.
- Macht saisonales Kochen selbstverständlich.
Grenzen – regionale Lebensmittel
Natürlich wird’s manchmal unbequem: Kein Reis, keine Avocado, kein Pfeffer.
Aber gerade das macht das Experiment ökologisch wertvoll – es zeigt, wie stark wir uns von der Globalisierung angepasst haben.
„Radikal regional zu essen ist kein Dogma – es ist eine Entdeckung. Du lernst, was du wirklich brauchst – und was du längst schon hast.“

So findest du deine Nahversorgung
Wochenmarkt & Hofladen im Check
Starte dort, wo Nähe sichtbar wird: auf dem Markt oder direkt beim Landwirt.
Frage nach Herkunft, Erntezeitpunkt von Obst und Gemüse, Lagerung und mögliche Kooperation. Oft gibt’s „unperfektes“ Gemüse in Bio-Qualität, schnelles Grünzeug quasi zu günstigeren Preisen.
➡️ Wochenmarkt finden
➡️ Hofladen in deiner Nähe
Essbare Stadt & Gemeinschaftsgarten
Immer mehr Städte öffnen Parks und Wiesen für Bürgergärten oder Obsternte.
Sammle, pflücke, tausche – aber beachte lokale Regeln.
Zu Fuß unterwegs
Einkäufe zu Fuß verändern dein Verhältnis zu Lebensmitteln.
Plane Routen, nutze Rucksack und Einkaufskorb – und erlebe, wie sich der Einkauf wieder geerdet anfühlt.
Regional & saisonal einkaufen – der schnelle Einstieg
Der Ernte- und Saisonkalender ist dein wichtigster Begleiter.
Im Herbst dominieren Kürbis, Kohl, Rote Bete, Äpfel, Sellerie, Pilze und Maronen – ideale hochwertige Zutaten für eine Woche „kurzer Weg“.
➡️ Saisonkalender Herbst + Winter hier kostenlos als PDF herunterladen.
7-Tage-Kochplan – Herbst- Rezept -Edition
Ein klarer Plan hilft, spontane Einkäufe zu vermeiden.
Hier ist dein Beispiel für eine Woche radikal regional, herbstlich, warm und voller Geschmack:
| Tag | Gericht | Beschreibung |
|---|---|---|
| Montag | Ofenkürbis mit Walnuss-Dukkah & Apfel-Sauerrahm-Dip | süßlich, nussig, frisch |
| Dienstag | Dinkelotto mit Pilzen, Lauch & Thymian | cremig, erdig, sättigend |
| Mittwoch | Weißkohl-Eintopf mit Apfel & Kümmel | klassisch, leicht, bekömmlich |
| Donnerstag | Rote-Bete-Galettes mit Ziegenkäse & Apfelchutney | erdig, süß-sauer, farbenfroh |
| Freitag | Forelle mit Wurzelgemüse & Apfel-Senf-Sauce | herzhaft, lokal, proteinreich |
| Samstag | Buchweizen-Bowl mit Ofenkohl, Maronen & Apfelessig-Dressing | modern, vegan, kraftvoll |
| Sonntag | Apfel-Kastanien-Schmarrn mit Honigbutter | süßer Abschluss der Woche |
➡️Hier findest du den: 7-Tage- 7 Wege Kochplan zum kostenlosen herunterladen als PDF.

Vorrat anlegen – Fermentieren, Trocknen, Einwecken
Fermentieren
Starte einfach: 1 TL Salz auf 100 ml Wasser, frisches Gemüse (z. B. Weißkohl oder Rote Bete), 7 Tage bei Raumtemperatur – fertig ist dein erster Vorrat.
Lebensmittel trocknen
Apfelringe, Kräuter oder Pilze lassen sich bei 50 °C im Ofen oder Dörrgerät haltbar machen.
Vorrat anlegen – smart
Kleine Gläser, klare Beschriftung, Prinzip „First in, first out“.
Abfall vermeiden – Kompost anlegen
Küchenreste werden zu wertvollem Boden statt Müll.
Egal ob Garten oder Balkon – ein Wurmkomposter oder Thermokomposter schließt den Kreislauf.
➡️ Kompost anlegen auf Balkon & Garten
Messen, was zählt – Essens-Kilometer & CO₂
Protokolliere, woher deine Mahlzeiten stammen.
Selbst grobe Schätzungen zeigen: Ein kurzer Weg reduziert Emissionen spürbar.
Checkliste – So startest du heute
- 1-km-Karte zeichnen
- Wochenmarkt & Hofladen prüfen
- Kochplan für 7 Tage herunterladen
- Saisonkalender an den Kühlschrank hängen
- Zwei Vorratsmethoden wählen: fermentieren + trocknen
- Sammelregeln & Obstbäume checken
- Kompostplatz einrichten
Mein Fazit – Nähe verändert die Küche
Die 1-km-Diät ist mehr als ein Experiment – sie ist eine Rückverbindung.
Wenn du kochst, was wächst, statt zu suchen, was du willst, wird Essen wieder echt.
Ein kurzer Weg spart Energie, spart lange Transportwege, stärkt Beziehungen und trägt zur Wertschöpfung bei. Sie verändert dein Bewusstsein für gutes Essen:
Du lernst wieder, woher dein Essen kommt – und was es wirklich bedeutet, satt zu sein.
„Radikal regional zu leben ist keine Einschränkung – es ist die ehrlichste Form von Fülle.“
🌿 www.die-gruene-stimme.de
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur 1-km-Diät
Was, wenn wichtige Zutaten nicht im Radius sind?
Lege dir 3 Basis-Ausnahmen fest (z. B. Salz, Öl, Gewürze).
Geht das auch in der Stadt?
Plane deine Mahlzeiten als Module – Gemüse austauschbar nach Verfügbarkeit.
Wie bleibe ich flexibel?
Plane deine Mahlzeiten als Module – Gemüse austauschbar nach Verfügbarkeit.
Was, wenn ich keine Zeit für Vorrat habe?
Starte mit einem Glas Ferment pro Woche – 10 Minuten Aufwand, Wochen voller Geschmack.
Ist die 1-km-Diät teurer?
Im Gegenteil: Du kaufst weniger, bewusster und nutzt mehr. Es ist unerlässlich in Zukunft auf Regionalität und dessen weitreichende Wirkung zu denken.
Wie merke ich, dass sie wirkt?
Du kennst plötzlich die Namen derer, die dein Essen anbauen und die Flächen um dich rum bewirtschaften – und schmeckst du den Unterschied.



